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ufftour in Marokko

Von Sidi Ifni aus geht es Richtung Fort Bou Jerif. Leider ist auch diese ehemalige Piste größtenteils geteert. Nur die letzten 12 km sind Piste und diese ist sehr einfach zu fahren. Nur am Fort selbst muss ein Qued durchquert werden und die Stelle ist etwas schwierig. Aber im 2. Gang der Untersetzung und mit Hinterachssperre fährt der Toyo brav durchs Wasser. Auf dem Camping Bou Jerif (am Fort selbst ist das Übernachten nicht mehr erlaubt) sind wieder leider zunächst allein. Das Fort gilt als Treffpunkt der Allradfahrer. Speziell der Afrikafahrer, die weiter über Mauretanien die Westafrika-Strecke fahren. So hatten wir auf ein wenig Lagerfeuer-Romantik im Kreise "echter" Weltenbummler gehofft. Aber was solls. Heike und ich streifen noch etwas durch die Gegend, sehen ein Chamäleon, eine Agame und Wasserschildkröten am Qued und jede Menge Erdhörnchen, die es in Marokko also vom Meeresniveau bis in die Gebirgsregionen gibt. Morgen wollen wir uns an die Piste zum Plage Blanche wagen. Unser Reiseführer rät davon ab, aber wir werden sehen. Nachmittags kommen noch 2 französische Päärchen mit Landrover auf den Platz. Diese sind die Piste im letzten Jahr gefahren. Wir werden schauen wie weit wir kommen...

Das Qued am Fort Bou Jerif führte wenig Wasser."

Gegen 10 Uhr machen wir uns auf den Weg, nachdem wir zunächst unserer Tochter tel. zum Geburtstag gratuliert hatten, unsere Wasservorräte aufgefüllt und die Waschmaschine montiert hatten. Noch beim Campingwärter nachgefragt, ob man die Piste fahren kann. Kein Problem und Regen gibt es auch keinen, er hätte Nachrichten geschaut. Die Piste Richtung Plage Blanche lässt sich mit einem ordentlichen Geländewagen recht gut fahren, größere Schwierigkeiten gab es (zunächst) keine.

Auf der (schönen) Piste zum Plage Blanche waren wir ganz alleine..."

Am Plage Blanche selbst gab es dann 2 Tracks, eine quasi direkt in der Kies-Anschwämmung oberhalb des Sandstrandes vorbei und eine etwas weiter zurückgesetzt "landeinwärts". Da die hintere von oben etwas schlammig aussah, entschieden wir uns für die Variante direkt am Meer. Nach etlichen Kilometern Fahrt, sahen wir dann auf der Karte, dass die hintere Spur vom Meer wegführt. Also suchten wir uns einen "Verbindungsweg", um auf den hinteren Track zu kommen. Und das war unser Verhängnis. Wir mussten etwa 300m durch eine leichte Senke - eine Schlammsenke wie wir später feststellen sollten. Wir fanden zwar eine Fahrspur, diese stand aber nach wenigen Metern unter Wasser. Also mit Schwung weiter. Das ging auch relativ gut, bis der Toyo plötzlich links vorne wegsank. Wir steckten in einem Schlammloch. Da halfen weder Sperren, noch Bleche. Für die Seilwinde war - wie immer - kein Fixpunkt vorhanden. Wir versuchten unser Bestes, aber es half nichts. Nach ein paar Minuten fanden sich ein paar Marokkaner ein, die zu Helfen versuchten. Sie hatten auch einen Landrover, trauten sich aber zunächst nicht in dieses Sand-Schlammgebiet hinein. Irgendwann konnte ich sie überzeugen - mittlerweile hatte sich der Himmel stark Richtung Regen verdunkelt. Wir hängten den Toyo per Seilwinde und beiden Bergegurten an den Landy und ich versuchte mein Glück mit der Winde. Aber ich zog den Landy zu uns, statt den Toyo zum Landy. In einiger Entfernung fuhr die ganze Zeit ein Traktor und ich ersuchte die Marokkaner, diesen beizurufen. Es stellte sich heraus, dass einer der Helfer der Besitzer des Traktors war, er mit diesem aber auch nicht in diesen Morast wollte. Nach einiger Zeit konnte ich in überzeugen und er fuhr bei, wollte aber nicht ziehen, sondern nur seine Egge in den Boden rammen und als Fixpunkt für die Winde dienen. Also los dann. Sandbleche drunter, Heike "fuhr" und ich bediente die Winde. So schafften wir es dann schließlich aus dem Loch, auch wenn der Toyota vorne rechts bedrohlich abhob. Dann waren wir draussen. Wir bedanken uns bei den Helfern (natürlich auch finanziell) und waren doch sehr erleichtert. Zumal wir dann von den Helfern erfuhren, dass dieses Loch von einem Allrad-LKW stammte, der sich letztes Jahr hier versenkt hatte. Dessen Bergung hatte 10 Tage gedauert. Da sind wir ja nochmal mit dem Schrecken davon gekommen... Am Auto ist nur ein kleiner Schaden entstanden, hinten links die Plastikecke der Stoßstange ist demoliert, das ist aber nur eine Kleinigkeit.

Und so sieht es aus...

...wenn sich der Fahrer dämlich anstellt.

Zur Strafe bekam der Fahrer dann auch nasse Füße (im Auto).