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Russland – Traumziel Baikalsee

Es gibt Reiseziele, die süß klingen im Ohr des Fernreisenden. Marrakesch zum Beispiel (auch wenn uns das damals doch eher enttäuscht hatte) oder Timbuktu oder der Titicacasee. Und eben der Baikalsee – das sibirische Meer.

Der Baikal ist ein See der Superlative. Mit 1642m ist er der tiefste See der Erde und mit einem Alter von über 25 Mio. Jahren auch der Älteste. Er bildet das mit Abstand größte Süßwasserreservoir der Erde: Rund ein Fünftel des weltweit vorkommenden Süßwassers befindet sich hier. Mehr Wasser, als in der Ostsee und fast 500 Mal soviel wie im Bodensee. Diese Größenordnung ist kaum vorstellbar, aber vielleicht hilft dies: Der Baikal hat einen Abfluss, die Angara. Die Abflussmenge aus dem See ist in etwa so hoch, wie die Abflussmenge des Rheins kurz vor seiner Mündung (also incl. aller Nebenflüsse). Wenn nun dem Baikalsee keinerlei Wasser mehr zufließen würde (kein Regen, kein Quellwasser, kein Tropfen mehr aus den Zuflüssen), würde die Angara noch mit gleicher Abflussmenge 400 Jahre weiterfließen, bis der See leer wäre. Unvorstellbar.

Aber vor allem, ist der Baikal unheimlich schön. Tiefblaues sauberes Wasser. Umrandet von Wald. Viele seiner über 2000km Uferlänge sind praktisch nicht zugänglich.


Baikalsee. Irgendwo am Südufer.
Baikalsee. Irgendwo am Südufer.



Letztlich sollte uns der Baikalsee nach Abänderung unserer Reisepläne noch ein paar schöne Tage im Herbst bescheren, bevor wir uns dann kilometerfressend auf die lange Rückfahrt durch Russland machen sollten. Und das hat er auch. Gerade im Herbst zeigt sich die Gegend von ihrer schönsten Seite. Leider sahen das die Mücken auch so, wobei Stechmücken den ganzen Sommer und Herbst über eine wahre Katastrophe in Sibirien sind.


Auf der Fahrt zum See passieren wir die typischen sibirischen Holzhäuser...
Auf der Fahrt zum See passieren wir die typischen sibirischen Holzhäuser...


… farbenfroh bei tiefblauem Himmel.
… farbenfroh bei tiefblauem Himmel.


Ein Schwimmchen ist natürlich Ehrensache. Wenn auch das Wasser „frisch“ ist. Selbst im Sommer steigt es kaum über 10° Celsius.
Ein Schwimmchen ist natürlich Ehrensache. Wenn auch das Wasser „frisch“ ist. Selbst im Sommer steigt die Temperatur kaum über 10° Celsius.


Aber hier sein ohne zu Schwimmen? Das wäre gar nicht gegangen.
Aber hier sein ohne zu Schwimmen? Das wäre gar nicht gegangen.


Gleich am ersten Abend hatten wir Glück. An unserem Lagerplatz tauchte ein Fischer auf, der uns seinen Fang zum Kauf anbot. Außer einem Hecht hatte er auch Omul dabei, den bekanntesten Speisefisch am Baikal. Eine endemische, also nur hier vorkommende, Art. Und ein vorzüglicher Speisefisch.
Gleich am ersten Abend hatten wir Glück. An unserem Lagerplatz tauchte ein Fischer auf, der uns seinen Fang zum Kauf anbot. Außer einem Hecht hatte er auch Omul dabei, den bekanntesten Speisefisch am Baikal. Eine endemische, also nur hier vorkommende, Art. Und ein vorzüglicher Speisefisch.


Na, da mussten wir zugreifen. Der Grill stand sowieso schon bereit und so gab es als ungeplante Vorspeise noch einen Omul. Ein weiterer wanderte in den Kühlschrank für den Folgetag. Und ein Exemplar legte uns Oleg mit Salz ein, um diesen drei Tage später roh zu essen. War auch sehr lecker.
Na, da mussten wir zugreifen. Der Grill stand sowieso schon bereit und so gab es als ungeplante Vorspeise noch einen Omul. Ein weiterer wanderte in den Kühlschrank für den Folgetag. Und ein Exemplar legte uns Oleg mit Salz ein, um diesen drei Tage später roh zu essen. War auch sehr lecker.


Der Kaviar der Fischweibchen wurde mit viel Salz vermischt...
Der Kaviar der Fischweibchen wurde mit viel Salz vermischt...


… und dann auf einem Stück Brot verzehrt. Auf Anraten des Fischers mit einer ordentlichen Portion Wodka. So macht man das hier.
… und dann auf einem Stück Brot verzehrt. Auf Anraten des Fischers mit einer ordentlichen Portion Wodka. So macht man das hier.


Dermaßen kulinarisch verwöhnt konnten wir den Sonnenuntergang...
Dermaßen kulinarisch verwöhnt konnten wir den Sonnenuntergang...


… und das anschließende Farbenspiel genießen.
… und das anschließende Farbenspiel genießen.


Weiterer Stellplatz am Ufer. Diesmal mit deutlich weniger Mücken. Glück gehabt.
Weiterer Stellplatz am Ufer. Diesmal mit deutlich weniger Mücken. Glück gehabt.


Der Wind frischt auf. Und die Wellen werden größer...
Der Wind frischt auf. Und die Wellen werden größer...


… und größer.
… und größer.


Zeit, die Seele baumeln zu lassen.
Zeit, die Seele baumeln zu lassen.


Am späten Abend, gab der Mond sein Stelldichein. Und dann mit der besten Ehefrau von allen einen Pastis trinken. Nur die Wellen hören. Besser geht kaum.
Am späten Abend gab der Mond sein Stelldichein. Und dann mit der besten Ehefrau von allen einen Pastis trinken. Nur die Wellen hören. Besser geht kaum.




Am nächsten Morgen verblüffte uns der Baikal mit einem unglaublichen Farbenspiel. Durch den starken Wind und den Wellengang am Vortag wurde offenbar eine große Menge Algen an „unser“ Ufer gespült und färbten das Wasser in einem mehrere Meter breiten Streifen tief grün.
Am nächsten Morgen verblüffte uns der Baikal mit einem unglaublichen Farbenspiel. Durch den starken Wind und den Wellengang am Vortag wurde offenbar eine große Menge Algen an „unser“ Ufer gespült und färbten das Wasser in einem mehrere Meter breiten Streifen tief grün.


Irre. Dahinter war das Wasser nach wie vor tiefblau. Immer wieder staunen wir über die Schönheit und Vielfalt der Natur.
Irre. Dahinter war das Wasser nach wie vor tiefblau. Immer wieder staunen wir über die Schönheit und Vielfalt der Natur.


Die Herbstfarben werden stärker und machen uns den Abschied schwer.
Die Herbstfarben werden stärker und machen uns den Abschied schwer.


Doch es hilft nicht, wir müssen weiter. Morgens und abends ist der Herbst nun deutlich zu spüren.
Doch es hilft nicht, wir müssen weiter. Morgens und abends ist der Herbst nun deutlich zu spüren.


Schon Mitte September erleben wir die ersten Nachtfröste. Der hier lange und kalte Winter kündigt sich an.
Schon Mitte September erleben wir die ersten Nachtfröste. Der hier lange und kalte Winter kündigt sich an.


Vor uns liegen etwa 8.500km Rückfahrt. Lang und mühsam. Aber das Leben ist nun mal kein Ponyhof... 😉

3 Gedanken zu „Russland – Traumziel Baikalsee

  1. hertschi

    schoen euch wieder wohlbehalten getroffen zu haben ... war ein super kurzweiliger Abend und wenn wir nicht so muede gewesen waeren - ok nach ein paar Biersche darf man/frau muede werden - haetten wir noch fuer stunden/tage gespraechsstoff gehabt ..
    drum bun

    moni & hertschi

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