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Belgientour 2006

Donnerstag, 07.09.06
Wir fuhren zurück nach Belgien über Zoutelande Vlissingen. Dort wollten wir mit der Fähre übersetzen, es war leider nur eine Personenfähre, so mussten wir weiter in Richtung Bevelande-Ellewoutsdijk zum Westscheldetunnel, Durchfahrtslänge 6,6 km. Preise: PKW 4,50 Euro, PKW m. Wohnanhänger 6,60 Euro, Kleiner LKW oder Womos 16,20 Euro, LKW groß 22,- Euro. Wir verstanden die Preispolitik nicht, vor allem der Unterschied zwischen Womo und PKW mit Wohnanhänger. Tunnelende war in Belgien die Stadt Terneuzen. Am Meer entlang über Breskens fuhren wir nach Kekke-Hust, ein bekanntes Strandbad in Belgien. Schade ist, dass wir auf der ganzen Fahrt das Meer nur sahen, wenn wir zwischendurch anhielten und über den Deich kletterten. Auf dem Weg nach Kekke-Hust erzählte ich Stefan die Geschichte vom Schimmelreiter, er kannte sie nicht, unfassbar. Kekke-Hust war nicht unser Ding. Eine Stadt für Touris, die für alles etwas mehr zahlen möchten. Wir flanierten über die Strandpromenade, gönnten uns ein Eis und fuhren auch schon ganz bald weiter. Die nächste Stadt, die wir uns ansehen wollten war Brügge.
Mit einem Stellplatzführer aus dem Jahr 2000 versuchten wir einen Platz für die Nacht zu finden. Der erste angebliche Campingplatz war mittlerweile ein Parkplatz für ein großes Kino und den anderen gab es auch nicht mehr.

Für eine Stadt wie Brügge schade, es gibt einen Wohnmobilstellplatz, der auch nicht weit von der Stadtmitte entfernt ist, aber auch fast immer voll ist. Wir fanden noch eine freie Stelle, da wir ja nicht all' zu groß sind. Aber einen schönen Platz stellt man sich anders vor. Das positive an solchen Plätzen ist das sie umsonst sind.

Freitag, 08.09.06
Vom Stellplatz gingen wir am nächsten Morgen zu Fuß in Richtung Norwegskwai um mit dem Raddampfer nach Damme zu fahren. Es war ein richtig langer Weg, von Süden bis Norden quer durch die Stadt. An kleinen Kanälen vorbei durch eine Art Park, an ein paar Windmühlen vorbei über eine Schleuse bis zum Abfahrtspunkt. Aber es war sehr schön und alle, die wir nach dem Weg fragten, waren sehr nett. Es war eine beschauliche Fahrt über einen Kanal, die etwa eine halbe Stunde dauerte. Der Kapitän war sehr nett. Als Kind hatte er in Berlin gewohnt, konnte leider nur noch zwei Brocken Deutsch. Er gab uns ein paar Tipps, welche Städte er in Belgien sehenswert findet und plauderte noch mit uns.

Damme ist die Stadt in der Till Eulenspiegel geboren wurde. Ein kleines Örtchen, das ein bisschen aus einer anderen Zeit übrig ist. Wir blieben nur kurz dort. Es gab nicht viel zu sehen, ein Marktplatz mit Till Eulenspiegel Museum und viele Restaurants. Wir wollten nichts essen, deshalb nahmen wir die nächste Rückfahrt mit dem Dampfer in Anspruch. Es war aber trotz dem ein netter Ausflug. Das Ticket für den Dampfer kostete 6,70 Euro Hin- und Rückfahrt, eine Strecke sind ca 5 km, er fährt alle 2 Stunden vom Norwegskwai ab.
Nun ging es weiter die Stadt anschauen, in der Stadtmitte gibt es viele schöne Geschäfte, die zum Einkaufen einladen. In einem solchen trafen wir den Wirt unserer Stammkneipe mit Freundin. Zufälle gibt es die sind fast nicht zu glauben. Als richtiger Saarländer wird so ein Zufall natürlich mit einem Bier begossen. Zwei, drei Bierchen später trennten wir uns und wir wanderten weiter durch dieses schöne Städtchen, das viele schöne Gassen und kleine Kanäle hat. Viele altertümliche Häuser machen Brügge zu einer sehenswerten Stadt. Wir besuchten sogar ein Museum, das Schokoladenmuseum, das aber nur Erklärungen und Bilder zeigte und auch nur in Französisch, Englisch und Holländisch. Am Schluss konnte man zusehen wie Pralinen gefüllt werden. Es gab eine Praline zum Verkosten. Der Eintritt betrug 6,- Euro p.P. Stefan meinte es wäre die teuerste Praline seines Lebens gewesen. Das Pralinenmuseum befindet sich in der Winzeksstraat 2, Saint Jansplein, in der Stadtmitte.
Am späten Nachmittag fuhren wir weiter um einen richtigen Campingplatz zu finden. Wir wollten mal wieder duschen. Es fand sich ein Platz auf dem fast nur Wohnheime standen. In Middelkerke, Duinenweg 489 zahlten wir 18,- Euro für den Wagen und 2 Personen, Duschen 1,30 Euro extra pro Person. Der Platzwart lotste uns auf den so genannten Zeltplatz. Der Platz, stellten wir nach einiger Zeit fest, war der Hundegassigehplatz der Dauercamper. Egal, wir mussten duschen.
Ein Camper war ganz begeistert von unserem Pick-Up und der Wohnkabine. Ich erklärte ihm in 3 Sprachen die Technik vom Auf- und Absetzen der Kabine. Er erzählte, dass er im Krieg in Deutschland war und er war von meinen französischen Sprachkenntnissen überwältigt. Englisch verstand er gar nicht und im Deutschen konnte er noch, als einziges Wort sagen: Halt! Er war trotz sehr schlechter Erfahrungen mit den Deutschen im Krieg nicht schlecht auf uns zu sprechen. Es wäre damals eine andere Zeit gewesen. Wir unterhielten uns noch über Sprachen, er erklärte mir das es ein Belgisch-Holländisch und ein Belgisch-Deutsch gibt. Der Teil der näher zu Holland liegt hat Holländischen Einschlag und der andere Einschläge aus dem Deutschen. Ich glaube er hat sich genauso viel über diesen Kontakt gefreut, wie ich. Ich möchte die Welt kennen lernen um mit anderen Menschen zu reden und etwas über ihre Welt zu erfahren.

Am Abend gingen wir spazieren um eine Bäckerei zu finden, damit wir am nächsten Tag frische Backwaren bekämen, den auf dem Platz war die Bestellliste schon weg. Etwa 2 km weiter fanden wir die Bäckerei, die laut Platzwart höchstens 500 m vom Platz entfernt ist.

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