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Iran: Von Tehran auf der Seidenstraße nach Osten

Nun sind wir endlich auf der Hauptroute der Seidenstraße angekommen.

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Man darf sich die Seidenstraße nicht im wörtlichen Sinne als eine Straße vorstellen. Vielmehr war es ein Netz von Handelsrouten, auf denen Handelswaren aus dem Osten, in erster Linie China, in die reichen Städte am Mittelmeer transportiert wurden. Die Ware wurde auch nicht von einem "Spediteur" den ganzen Weg transportiert, sondern die Karawanen zogen zur nächsten größeren Stadt, dort wurde die Ware verkauft und von anderen Händler weiter transportiert. Auch in andere Gegenden der durchzogenen Ländern, so entstand ein ganzes Netz von Handelsrouten. An einigen Stellen waren jedoch bedingt durch die zu durchquerenden Landschaften, keine alternativen Routen möglich. So hier im Iran vom heutigen Tehran (das damals noch keine Bedeutung hatte, sondern die unweit gelegene Königsstadt Rey, nach Osten Richtung der heiligen Stadt Mashhad und weiter nach Samarkand im heutigen Usbekistan. Nördlich begrenzt durch die unbezwingbaren Höhenzüge des Elburzgebirges (mit dem über 5000m hohen Damavand als "Hausberg" Tehrans), südlich durch die lebensfeindlichen Salz-, Stein- und Sandwüsten Dasht-e-Kavir und Dasht-e-Lut (hier wurde die jemals höchte Temparatur auf Erden gemessen), blieb den Karawanen nur ein schmaler Streifen, der durch den nördlichen Gebirgszug navigatorisch auch noch einfach zu durchwandern war. Überbleibsel dieser Handelsrouten sind Karawansereien, die "Motels" der damaligen Zeit. Rast- und Übernachtungsplatz für die Karawanen, boten sie Wasser, Nahrung und Schutz vor Überfällen, sowie dem erbamungslosen Wind, den wir auch schon "genießen" durften. Es gibt noch viele Karawansereien in ganz unterschiedlichem Zustand zu sehen. Manche restauriert und guterhalten, von anderen, vor allem denen in Lehmbauweise, sind nur noch Reste erhalten. Meist liegen die Bauten in Abständen von rund 20km, was der Länge eines Tagesmarsches entsprach.

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Karawanserei bei Heijib, westlich von Tehran.

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In den langen Gängen an den Außenmauern der Karawansereien wurden die Kamele, Pferde und die einfachen Kameltreiber untergebracht, für die reicheren Händler gab es Einzelkammern zum Innenhof hin.




Den Riesenmoloch Tehran, in dem fast 20 Millionen Menschen leben, wollten wir uns trotz der sicher sehenswerten Ziele, doch sparen. Einzig dem Imam-Khomeini-Mausoleum, das im Süden der Stadt angrenzend an einem riesigen Friedhof liegt, haben wir einen Besuch abgestattet. Hier hat man dem Revolutionsführer und Gründer der "Islamischen Republik Iran" ein gigantisches Mausoleum errichtet.

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Die Nachtaufnahmen sind beeindruckender, als die Bilder im Sonnenschein.

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Kameras sind im Innern eigentlich verboten, doch das Sicherheitspersonal, dass bei der Leibesvisitation meine kleine Knipse fand, ließ sich überreden. Mein eindringlicher Appell, dass ich über 6000km mit dem Auto hierher gefahren bin, um das Mausoleum zu besuchen, zeigte Wirkung. Nach einem Funktionstest - dass es sich auch wirklich um eine Kamera handelt - durfte ich diese mitnehmen und kann so ein paar Innenaufnahmen zeigen, auch wenn sich die kollosalen Ausmaße des Baus mit der Kamera nicht erfassen lassen.

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Der Schrein des Imam Khomeini steht genau zentral unter der mit 68m höchsten Kuppel des Iran in einer 100 mal 100m großen Halle.

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Der riesige Parkplatz um das Gebäude, verwandelt sich am Abend in einen riesigen Zelt- und Picnicplatz. Die Wenigsten kommen übrigens wegen dem Ayatollah...

Und wir wurden - der aufmerksame Leser vermutet es bereits - mal wieder eingeladen.

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Weiter Richtung Osten besuchten wir noch ein paar Karawansereien, hier die restaurierte, in Ziegelbauweise erstellte in Deh Namak.

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Ein Abstecher in die nördlich der Route gelegenden Berge führte uns zu den Sinterterrassen Badab-e-Surt. Hier entspringt eine heiße Quelle auf einem Hügel und durch die im Wasser enthaltenen Mineralien haben sich über Jahrtausende Sinterterrassen gebildet. Ein magischer Ort. Allerdings muß man, um die ganze Schönheit zu bewundern, im ersten Morgenlicht bereits den steilen und beschwerlichen Aufstieg hinter sich gebracht haben. Nur in der ersten Morgensonne, leuchten die Terrassen in strahlenden Farben.

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Zurück auf der Seidenstraße, haben wir uns in Damghan umgesehen. Zunächst beim heiligen Schrein...

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...dann bei der Freitagsmoschee.

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Es gibt hier auch noch einen Grabturm. Diese sind typisch für den Iran. In ihnen wurden Heilige bestattet.

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