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Survival-Wochenende

Das nächste Thema bestand aus der Feuerkunst. Feuer machen mit Naturmaterialen wie Holz, Harz, Rinde und Reisig. Sowie Utensilien die im Outdoor-Bereich gängig sind. Dazu gehören ein Magnesiumzünder, Zündeisen und Kaliumpermanganat. Dinge, die wie einige andere Sachen, Zubehörsachen sind, die im Überlebensgürtel mitgeführt werden sollten. Feuer machen wäre ein Bestandteil der Männlichkeit, meinte Florian und probierte so lange bis es wirklich entfacht war. Nicht jeder hatte dieses Durchhaltevermögen.

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Feuermachen mit Holz und einem selbstgebauten Bogen

Wasseraufbereitung ist eine wichtige Sache, wenn es ums nackte Überleben geht. Ein Glück, hier gab es einen Brunnen, an dem Wasser geholt werden konnte. Das übernahm Didie, der 2. Trainer, der mittlerweile unser Lagerplatz erreicht hatte. In unserem Wassertopf holten wir vom Bach richtige Dreckbrühe. So richtig mit Matsch und so. Wir bauten aus einer Colaflasche, die oben aufgeschnitten war, einen Filter. Den Flaschenverschluss stopfen wir mit Stoff aus, darauf wurde kleingeriebene Asche aus dem Feuer gelegt, darauf folgten Sand, Kiesel und Moos. Unser Matschwasser war nach dem 2. Durchlauf richtig sauber. Je länger das Wasser zum Durchlaufen braucht um so reiner ist es, wobei die Pottasche sogar desinfiziert. Was ich sehr interessant fand, ist das destilliertes Wasser frei von chemischen sowie bakteriologischen Stoffen ist. Es wäre gefährlich destilliertes Wasser in Mengen zu trinken, da es der Zelle Salze entzieht und diese somit zum Platzen bringt. Pottasche in das destillierte Wasser und schon haben wir ein reines Trinkwasser. Zur Destillation wurde der Topf mit Wasser ins Feuer gestellt. Über einen Schlauch der vom Topf in einen Becher geführt wurde, erhielten wir unser destilliertes Wasser, das ganze bedarf nur einer Menge Zeit. Auch sogenannte Zeigerorganismen können Aufschluß über die Wasserqualität geben. Der Vorkommen des Bachflohkrebses zeigt eine gute Wasserqualität an. Sie findet man auf der Unterseite von Steinen im Wasser. Ebenso sollte man auf die Steine selbst im Bach achten. Glitschige Steine zeigen viele Algen, somit geringer Sauerstoffgehalt. Je rauer die Steine um so besser. Trotz alldem sollte das Wasser immer 10 Minuten abgekocht werden. Nicht immer gibt es Bäche oder ähnliches, so kann man in unseren Wäldern Birken finden, die sich sehr gut als Wasserspender eignen. Die jungen Birkenblätter ergeben einen gutschmeckenden Salat oder Tee. Die Birkenrinde ist ein guter Feuerzunder, der auch nass zu verwenden ist. Die Rinde enthält ein Öl, das sehr gut brennt.

Nach soviel neu gelerntem wurde es wieder Zeit Essen zuzubereiten. Die Zeit verging im Flug, es war Abendbrotzeit. Für die Suppe wurde Löwenzahn gesammelt, geschnitten, eine Packung Reis und ein Glas Brühe mit Wasser gemischt und im Topf auf den Rost, den wir wieder aus Haselnussruten geflochten hatten, auf das Feuer gebracht. Dazu gab es wieder Brotfladen.

Andreas hatte Mehlwürmer mitgebracht, er schlug vor, wenn wir alle wollten diese in die Suppe zu tun. Wir stimmten ab, wer Würmer in der Suppe haben möchte, wirft sie sich in seine eigene Suppe. Einige von der Gruppe kosteten von den lebenden Würmern. Natürlich stellte sich erst einmal die Frage lebend, oder etwa durch Kopfschuss oder Erwürgen getötet? Sie aßen sie lebend. Nicht jeder von uns hatte so großen Hunger, aber einige liessen sich hinreissen. Nussig würde er schmecken, da lob ich mir doch Ültje.

Nach dem Abendessen setzten wir uns ums Feuer und genossen den sternenklaren Himmel und den kalifornischen Rotwein, den uns Didie und Andreas mitgebracht hatten. Die Stimmung war gut und mir kam es vor, als würde ich alle schon lange kennen. Florian, einer aus unserem Team war hin und weg, als er aus dem Wald kam, er hatte noch nie Glühwürmchen gesehen. Gegen 1 Uhr huschten wir in unsere Schlafsäcke. Der nächste Tag würde anstrengend werden.

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